Mein Name ist Kornelia Schneider.
Ich wurde 1972 in Karl-Marx-Stadt, jetzt Chemnitz/Sachsen geboren und bin als Einzelkind aufgewachsen. Als ich 19 Jahre alt war, starb meine Mutter an Krebs. Kurz zuvor habe ich meinen jetzigen Ehemann Holm kennengelernt, der mir in dieser Zeit viel Kraft gegeben hat. Wir heirateten 1995.
1997 wurde unser Sohn Richard geboren und 3 Jahre später, im September 2000 unsere Tochter Irene. Leider wurde Irene nur 4 Jahre alt. Sie starb im Januar 2005 an Leukämie.
Ich habe von 1995 bis 2019 in der Stadtverwaltung Chemnitz gearbeitet, die letzten 11 Jahre davon im Kassen- und Steueramt. Eine ganze Reihe weiterer Schicksalsschläge und zunehmender Stress auf Arbeit haben mir große gesundheitliche Beschwerden eingebracht, die im Juli 2019 mit Burnout und Depression endeten. Während eines anschließenden zweimonatigen Klinikaufenthaltes hatte ich viel Zeit, mein bisheriges Leben zu überdenken und eine erste Neuausrichtung ins Auge zu fassen. Während einer Waldwanderung mit Schwestern und Patienten habe ich meiner Begeisterung für die Natur freien Lauf gegeben und eher unbeabsichtigt viel über den Wald, das Ökosystem, Tiere und Pflanzen erzählt. Ohne es zu wissen, habe ich die Leute um mich herum für den Wald begeistern können und die begleitende Krankenschwester sagte im Anschluss zu mir: „Frau Schneider, an Ihnen ist eine gute Waldpädagogin verloren gegangen.“ Waldpädagogik – dieses Wort ließ mich nicht mehr los. Schon als Kind wollte ich Lehrerin werden, habe sogar ein Studium zur Englisch-Musik-Lehrerin angefangen, was jedoch aufgrund des Nachwende-Chaos zu Beginn der 1990er Jahre nicht anerkannt wurde. Nicht nur die Ärzte und Psychologen haben es mir gesagt, ich habe es auch selbst gemerkt, dass ich nicht wieder in meinen alten Beruf zurückkehren kann, wenn ich gesund werden möchte.
Bis zum Frühjahr 2020 war es noch ein langer, steiniger Weg voller Rückschläge und schwerer depressiver Phasen. Doch der Wald ließ mich nicht mehr los.
Ermutigt durch meinen lieben Mann und unseren Sohn, die beide Forstwirte sind, habe ich einen Neuanfang gewagt und ein Fernstudium zur Natur- und Umweltpädagogik begonnen. Das Lernen fiel mir trotz der psychischen Beeinträchtigung außerordentlich leicht, weil mich die Themen interessieren und mein Wissen über Pflanzen, Tiere und Wald noch vertieft wurde. Außerdem erlernte ich das pädagogische Handwerk und psychologische Grundlagen.
Die vielen Aufenthalte im Wald haben mir geholfen, aus der Depression herauszukommen und ich wusste „Da ist noch mehr!“
Mein Weg zum Waldbaden
Inspiriert durch die Bücher des österreichischen Försters und erfolgreichen Unternehmers Dr. Erwin Thoma und die informativen Beiträge und Videos des Biologen Clemens G. Arvay, beides sehr von mir geschätzte Personen, wurde ich erstmals mit dem Begriff „Waldbaden“ konfrontiert. Bei ihnen las ich auch zum ersten Mal über die Kommunikation unter Bäumen und bestimmte pflanzliche Stoffe, die Terpene, die eine nachweisbare positive Wirkung auf uns Menschen haben. Sollten diese Terpene tatsächlich in der Lage sein, Stress zu reduzieren, Blutdruck und Pulsfrequenz zu senken, unser Immunsystem zu stärken und sogar Krankheiten vorbeugen können?
Neugierig geworden, wo man das Wissen darüber vertiefen könnte, bin ich auf der Suche im Internet schließlich auf die „Deutsche Akademie für Waldbaden“ gestoßen.
Eigentlich war es keine Frage nach dem „Ob“, sondern nur noch nach dem „Wann“. Da ich die wohltuende und heilende Kraft des Waldes an mir selber erleben durfte und immer wieder neu entdecken kann, wurde mein Wunsch immer stärker, dieses wunderbare Erlebnis an andere Menschen weiterzugeben.
Also absolvierte ich im April 2021 die Ausbildung zur Kursleiterin Waldbaden.
Je tiefer ich in die Materie eindrang, desto größer wurde auch mein Wunsch, Waldbaden nicht nur für gesunde, interessierte Menschen anzubieten, sondern besonders für Menschen, die wie ich an Burnout und Depression leiden.
Ich denke, dass Authentizität gerade an dieser Stelle sehr hilfreich sein kann, das Nachfühlen-Können, das Wissen, wovon der andere spricht, wenn er von Depressionen erzählt.
Im Juni schließlich habe ich noch eine Ausbildung zur Medizinisch-therapeutischen Wald- und Naturgesundheitstrainerin gemacht, was mir die Möglichkeit gibt, nicht nur präventiv, sondern auch therapeutisch mit Menschen zu arbeiten.
Ich möchte meine Erfahrungen und mein Wissen gern an andere Menschen weitergeben, den Wald mit allen Sinnen (neu) zu entdecken und für sich selbst dort einen Platz zu finden, an dem sich die Seele und der Körper erholen können.
Meine Angebote zu wald- und naturpädagogischen Veranstaltungen für Groß und Klein, zum Waldbaden und zur Waldtherapie finden Sie in den einzelnen Rubriken dieser Webseite.
Ich arbeite in Kooperation mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst.
Ich bin Mitglied im Netzwerk Waldbaden.